Geschichte zum Frühlingsfest

Seit vielen Jahren ist das Frühlingsfest zu einer festen Institution geworden.

Dabei hatte alles mal recht bescheiden im Schulwald neben dem „Feuerwehrschopp“ angefangen.

Es war mehr improvisiert als organisiert und entsprechend lief noch alles etwas weniger professionell ab als beim Frühlingsfest der heutigen Tage.

Damals gab es nur unzulängliche sanitäre Anlagen und bei schlechtem Wetter konnte es auch schon einmal zu einem Matschfestival werden. Außerdem war der Besucherzustrom noch überschaubar. Es wurde fast ausschließlich von den Lüttinger Bürgern besucht. Der Charakter des damaligen Festes war eher familiär.

Zu der Zeit kannte noch Jeder Jeden und es wurde meistens ein gelungener Tag.

Mit der Zeit mauserte sich das Frühlingsfest zu einer respektablen Größe und platzte nach einigen Jahren aus allen Nähten, da es sich herumgesprochen hatte, dass man den Vatertag auf sehr angenehme Weise in Lüttingen verbringen konnte.

Zwischenzeitlich wurde dann in der Ortsmitte der Dorfplatz in seiner jetzigen Form erbaut. Damit waren dann die Weichen für das Frühlingsfest gestellt.

Der Siegeszug begann mit dem Umzug des Festgeschehens auf eben diesen Dorfplatz.

 

Anfangs konnte allerdings noch keiner erahnen, wie sich das Vatertagsfest in den kommenden Jahren entwickeln würde.

 

Nach und nach fand das Frühlingsfest des Tambourcorps seinen Platz in den Terminkalendern von Vereinen, Kegelclubs oder sonstigen Organisationen.

Aber auch viele zufällig vorbeifahrende Radfahrer erfrischten sich bei einem kühlen Bier oder einer heißen Tasse Kaffee mit selbstgebackenem Kuchen.

Heute wird der Termin fest in die Planung einer Radtour mit einbezogen.

Aber nicht nur durstige Väter laufen bei unserem Fest ein. Im Gegenteil:

Für viele Familien des näheren aber auch des erweiterten Umfeldes ist es eine gute Gelegenheit, einen vergnüglichen Tag zu erleben. Es ist für viele Eltern äußerst angenehm, weil ihre Kinder auf dem überschaubaren Gelände gefahrlos spielen oder an einem der zahlreichen Attraktionen für Kinder sein Glück zu versuchen können.

Außerdem stehen für die Kids noch eine Hüpfburg und eine Bimmelbahn, mit der man das Dorf Lüttingen erkunden kann, zur Verfügung. Übrigens hat das Frühlingsfest für die Kinder aus Lüttingen und Umgebung noch eine viel wichtigere Bedeutung.

Ermöglichen doch erst die Einnahmen des Festes die Finanzierung des alljährlich vom Tambourcorps veranstalteten Zeltlagers. Bis vor einigen Jahren war die Teilnahme der Kinder kostenlos. Leider wuchs der Kostendruck aber so stark, dass man nicht umhin kam, einen Kostenbeitrag zu erheben. Der eher bescheidene Betrag schmälerte allerdings nicht das Interesse.

Für ein sturmfreies Wochenende sind die Eltern gerne bereit, den Obolus zu entrichten.

Natürlich bestimmen nicht nur Fakten des Frühlingsfestes den Charakter, sondern auch die Geschehnisse am Rande. Wer so lange das Fest ausgerichtet hat, dem ist nichts menschliches mehr fremd. Auf dem Frühlingsfest sind die Grundsteine für manche Liebesbeziehung aber auch für Trennungen gelegt worden. Liebe und Eifersucht sind immer wieder zu beobachten und wenn unsere alte Dorfkirche erzählen könnte, würde sie bestimmt auch von der Entstehung neuen Lebens berichten.

Aber natürlich sind das nur Randerscheinungen.

Die Hauptsache wird natürlich nicht aus den Augen verloren. Das Vergnügen, sich mit anderen zu treffen, ein kühles Getränk genießen, sich mit einer hausgemachten Erbsensuppe zu stärken und einen guten Tropfen im Weinzelt zu verkosten steht immer noch im Vordergrund.

Außerdem ist ja auch bestens für Unterhaltung gesorgt. Nicht nur das Tambourcorps, das traditionell das Konzert eröffnet, sondern auch befreundete Vereine wie die Chorgemeinschaft Lüttingen sowie verschiedene Musikvereine tragen ihren wertvollen Beitrag zum Gelingen des Vatertages bei. Nicht zu vergessen ist die Disco, die ab dem späten Nachmittag zum Tanzen animiert. Wir wollen natürlich auch den Heimat- und Bürgerverein als Unterstützer nicht vergessen.

Unvergessen sind die Begrüßungsansprachen des langjährigen Vorsitzenden Ludwig Klotz. Dieser hat die Führung des HBV inzwischen an Klaus Kaja weitergegeben.. Trotzdem ist Ludwig dem Frühlingsfest treu geblieben und besucht es regelmäßig.

Des Weiteren soll ein Dank an die Kompanien der Schützenbruderschaft gerichtet werden.

Durch die Bereitstellung ihrer Zelte und Kompanie-Unterkünfte tragen sie entscheidend zum Gelingen bei. Beim Auf- und Abbau wird ihnen dafür auch das eine oder andere Getränk kredenzt. Außerdem bedankt sich das Tambourcorps mit einem gemeinsamen Grillen.

In den Jahren entwickelte sich das Frühlingsfest kontinuierlich.

Sowohl die Umstellung auf Fassbier zu einem unschlagbaren Preis von einem Euro pro Glas als auch die Anschaffung eines Fallschirmes, um etwas wetterunabhängiger zu werden, trugen zweifellos zum Erfolg bei.

Wenn man sich den heutigen Umfang der Veranstaltung betrachtet, kann man erahnen, welch ein logistischer Aufwand für ein solches Projekt getrieben werden muss.

Konnte Das Fest früher noch von einem überschaubaren Organisationskomitee bestritten werden, hat sich das Ganze so entwickelt, dass es einem Management eines kleinen Betriebes gleicht.

Es setzt voraus, dass man sich mit der Organisation untereinander abstimmt. Der Organisationsplan setzt sich aus einer Vielzahl von Punkten, die beachtet und überlegt werden müssen, zusammen.

Es unmöglich, alles mit einer kleinen Gruppe zu stemmen. Es muss die gesamte Mannschaft Hand in Hand arbeiten, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren.

Das bewährte Team um Thomas van Wesel und Theo Bours, dass seit Jahren die Federführung der Organisation des Frühlingsfestes in der Hand hat, hat im Lauf der Jahre viel Erfahrung gesammelt und viele Abläufe optimieren können. Trotzdem treten immer wieder Probleme auf, die gelöst werden müssen.

Natürlich ist es ein glücklicher Umstand, dass viele Tätigkeiten von unseren Spielleuten selbst durchgeführt werden. Fast alle Berufsgruppen wie Elektriker, Schreiner, Sanitärinstallateure, um nur einige zu nennen, sind vertreten und sorgen für die Lösung der Probleme.

Der Aufbau des Festplatzes wird schon am Vortag vorgenommen. Es müssen Transporte der Tische und Stühle durchgeführt werden, der Pavillon und der Kühlwagen müssen vorbereitet werden und für alles braucht man Leute. So lässt sich ermessen, wie viele Hände und Hirne es braucht. Einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg liefern natürlich auch die Ehefrauen und Partnerinnen der Spielleute, ohne die im Verpflegungsbereich nicht viel laufen würde. Backen sie doch nicht nur die leckeren Kuchen, sie verkaufen ihn auch im Kuchenzelt. Des Weiteren betreiben sie auch einen Waffelstand und sind nicht zuletzt eine moralische Stärkung für die Truppe.

Aber dass die viele Mühe nicht umsonst ist, zeigen Jahr für Jahr die Reaktionen der Gäste. Auch wenn manchmal dem Ein oder Anderen die Gäule durchgehen oder er sich durch reichlichen Alkoholgenuss selbst aus dem Rennen genommen hat, bleibt der Tag bei den Meisten in schöner Erinnerung.

Es sei noch hinzugefügt, dass die sanitären Verhältnisse durch die Toilettenanlagen der Hagelkreuzschule, die wir dankenswerter Weise nutzen dürfen, sich entscheidend verbessert haben. Wir alle hoffen, das Frühlingsfest noch lange in dieser Form feiern zu können um so den Gästen einen unbeschwerten Tag in unserem schönen Dorf zu ermöglichen. Und das Tambourcorps kann stolz darauf sein, mit seiner Schufterei einen wertvollen Beitrag zum Dorfleben zu liefern.